Natascha Heinhaus - die blinde Sängerin und Songwriterin - hat den Nordlichtern eine Stimme gegeben. Der Lichtlandschaftsmaler und Profi-Nordlichtfotograf Klaus-Peter Kappest hat seine traumhaften Aufnahmen und Zeitraffer-Videos zu einer Einheit mit dem Song werden lassen. Gleichzeitig haben wir ein kleines Interview mit Natascha Heinhaus geführt um etwas über das Lied und Ihre Liebe zu Finnisch-Lappland zu erfahren.
Lassen Sie sich mit diesem Video in die Welt der Polarlichter entführen und erfahren Sie im nachfolgenden Text mehr über Natascha Heinhaus:
Natascha Heinhaus ist 46 Jahre alt und pensionierte Beamtin.
Frau Heinhaus ist als Frühchen zur Welt gekommen und im Brutkasten erblindet.
Sie ist Musikerin und hat während einer Ihrer Lappland Reisen ein Lied über die sagenumwobenen Nordlichter geschrieben.
Der Fotograf und Nordlichtjäger Klaus-Peter Kappest hat das Lied mit einem Video mit seinen Nordlichtfotos unterlegt.
Natascha Heinhaus: Schon in der Jugend zog es mich in den Norden. Mit etwa 19 oder 20 Jahren gab es dieses bestimmte Gefühl, welches mich nach Finnland gezogen hat. Es gab keinen Grund keinen Auslöser dafür, außer vielleicht der Tatsache, dass ich schon immer lieber die Kälte als die Wärme mochte. Die erste Reise in den 90-er Jahren führte mich dann mit meinen Eltern nach Luosto, einem kleinen Urlaubsort in Finnisch-Lappland.
Während dieses Aufenthaltes haben wir eine Huskytour unternommen und ich war sofort fasziniert davon. Ich bin sowieso ein großer Hundenarr und habe selbst immer einen Hund und das Erlebnis mit den Hunden war richtig mystisch und einfach unglaublich schön. Mir war sofort klar, das möchte ich unbedingt nochmal erleben!
N.H. Es gibt hier unglaublich viel Platz, Weite und Wildnis. Die Atmosphäre ist ganz besonders und die Menschen wirken anfangs zwar etwas unnahbar, aber Sie benötigen etwas Zeit zum auftauen und sind dann sehr freundlich, herzlich, lustig und offen. Man muss sich nur an die Mentalität gewöhnen und eben akzeptieren, dass es anders ist als man es vielleicht kennt oder erwartet.
Ein weiterer positiver Aspekt ist, in Finnland werde ich nicht so häufig angestarrt. Leider ist es schon so, dass ich als blinder Mensch oft komisch beschaut werde, diese Blicke kann ich schon spüren, es ist nicht so dass ich das nicht merken würde...in Finnland ist das tatsächlich weniger der Fall, was ich sehr angenehm finde und genieße.
N.H. Dadurch, dass ich nicht sehen kann, sind alle meine anderen Sinne sehr gut ausgeprägt, ich kann besonders gut hören, riechen und auch der Tastsinn ist sehr wichtig, und natürlich auch durch Erzählungen meiner Reisebegleitungen kann ich mir eine gute Vorstellung machen. Bei meiner allerersten Finnland Reise habe ich zum Beispiel ein sonderbares Geräusch gehört, ein ganz feines leises Summen und daraufhin meine Begleitung gefragt was das ist und ob Sie es auch hört, was Sie verneinte aber Sie sagte es sind gerade Nordlichter am Himmel. Auch bei weiteren Aufenthalten habe ich das Summen gehört, wenn die Nordlichter am Himmel erschienen, obwohl es andere nicht hören konnten.
N.H. Ich habe schon eine abendliche Rentiertour unternommen, eine Schneeschuhwanderung und auch Langlauf, das macht alles Spaß und gefällt mir auch sehr, aber mein Herz gehört den Huskies und wenn ich in Lappland bin, möchte ich gern soviel Zeit wie möglich mit den Hunden verbringen.
N.H. Es ist eigentlich nicht schwierig oder kompliziert. Ich reise immer in Begleitung und das klappt wunderbar.
N.H.: Meine Mutter hat mir die Nordlichter als sich bewegende Bänder in verschiedenen grünen Tönen beschrieben. Vor meinem inneren Auge sehe ich sie immer in Bewegung, fast tanzend und farbenprächtig, viel beeindruckender als beispielsweise Sternschnuppen.
N.H. Ja, es ist ein großes Hobby und ein wichtiger Teil meines Lebens. Ich hätte auch nichts dagegen gehabt diesen Weg beruflich einzuschlagen, aber das hat sich nie ergeben.
Ich mache meine Lieder komplett selbst, ich schreibe Texte, komponiere und mische am Computer alles ab, außerdem spiele ich Keyboard. Ich habe ein richtiges kleines Tonstudio zu Hause.
N.H. Das ist komplett unterschiedlich, je nach Gemütslage und Verfassung. Ein großer Teil ist keltische Musik aber ich bin sehr offen für andere Stile und Musikrichtungen. Abwechslung ist mir wichtig und ich mag nicht in eine bestimmte Schublade gesteckt werden.
N.H. Durch viele Eindrücke, Träume, Sehnsüchte und natürlich durch meine Reisen nach Lappland. Hier sind schon viele Lieder entstanden allen voran natürlich das Lied über das Nordlicht.
Vielen Dank Frau Heinhaus für das angenehme und interessante Gespräch und hoffentlich erleben Sie noch viele schöne Lappland Urlaube mit Ihren geliebten Huskies und den Nordlichtern.