Das Naturschauspiel schlechthin in den Polarkreisregionen. Schimmernde Farbspiele am tiefschwarzen Nachthimmel. Bekannt als Nordlichter, Polarlichter oder auch Aurora Borealis. Am bekanntesten sind sie in ihrer grünen Farbe – aber auch verschiedene andere Farbschattierungen sind zu beobachten. Hier finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen!
Musik (c) Natascha Heinhaus
Nordlichter bilden ein ovales Band rund um die magnetischen Erdpole. In einer Entfernung von ca. 2500 km zu den Polen ist die Sichtung fast garantiert. Die nördlichen Teile von Finnland, Schweden und Norwegen gehören zur maximalen Aurorazone, d.h. in Nordlappland sieht man Polarlichter in fast jeder zweiten klaren Nacht zwischen September und März. Im Süden Finnlands und in Helsinki sind Polarlichter in ca. 10-20 Nächten im Jahr zu sehen. Wenn das Magnetfeld der Erde, durch einen Solarsturm, sehr stark gestört wird können Nordlichter sogar überall in Europa für einige Stunden auftauchen.
Die Zunahme von künstlicher Beleuchtung macht es jedoch immer schwerer Nordlichter zu beobachten. Im Prinzip ist es wie mit dem Sternenhimmel, am Besten sieht man Sterne in völliger Dunkelheit und ohne Bewölkung. Das Licht der Auroras ist schwächer als das der Sterne, also kann man sagen, wenn man keine Sterne sehen kann, dann wird es wahrscheinlich auch nichts mit den Nordlichtern. Ist der Nachthimmel jedoch klar und sternenreich bestehen gute Chancen auf Nordlicher.
Besonders gut geeignet sind Orte mit wenig künstlichem Licht, es reicht auch aus, wenn Sie sich von Lichtern und Gebäuden so weit wie möglich entfernen. Hügelkuppen oder Seeufer sind z.B. gute Orte.
Hier finden Sie Reisen nach Utsjoki oder Nuorgam.
Die beste Zeit Nordlichter zu sehen ist zwischen 21 Uhr und 1 Uhr nachts, lokaler Zeit. Die besten Monate zur Beobachtung sind zwischen September und März, aufgrund der längeren Nächte. Nordlichter sieht man nur bei Dunkelheit. Sie sind durchaus auch im Sommer vorhanden, aber durch die hellen Mittsommernächte sind sie dann nicht zu sehen.
Die Sonne ist der Vater der Nordlichter, denn Sie setzt einen sogenannten Sonnenwind voller energiegeladener Teilchen, auch Ionen genannt, frei. Diese Teilchen fliegen mit einer Geschwindigkeit von 300 bis 1200 km pro Sekunde durchs Weltall. Eine Wolke dieser Teilchen nennt man Plasma. Diesen von der Sonne ausgesendeten Plasmastrom wiederum nennt man Sonnenwind oder Solarwind. Der Solarwind benötigt etwa 18 Stunden, bis er auf das Magnetfeld der Erde trifft. Durch das vorhandene Magnetband können die Teilchen jedoch nicht bis ganz an die Erdoberfläche gelangen. Die elektrisch geladenen Teilchen werden von Ihrem Weg abgelenkt und bewegen sich nun um die Magnetosphäre herum. Kollidieren sie nun mit den Gasen in der Ionosphäre fangen Sie an zu leuchten und produzieren somit die sagenumwobenen und spektakulären Nordlichter. Die Nordlichter sind immerzu in Bewegung aufgrund der sich ständig ändernten Interaktion zwischen dem Solarwind und dem Magnetfeld der Erde. Der Solarwind generiert übrigens bis zu 1.000.000 Megwatt Elektrizität während einer Aurorasichtung, was hin und wieder zu Störungen bei Elektrischen Leitungen, Radio, Telefon oder Satelitenkommunikation führen kann.
Eine erfolgreiche Vorhersage von Nordlichtern mehrere Tage im voraus wie z.B. beim Wetter ist eigentlich nicht möglich, da die maximale mögliche Vorhersagzeit nur ca. 2-3 Tage beträgt und auch dann gibt es keine 100% ige Garantie. Selbst wenn in einem Moment der Himmel klar ist, genügt eine etwas größere Wolke und schon versteckt sich das Nordlicht dahinter, andersherum kann es aber auch sein, dass sich die Wolken schneller verziehen als gedacht und das Nordlicht unerwartet doch noch erscheint und zu sehen ist. Nordlichter sind tatsächlich noch nicht ausreichend genug erforscht und die Entstehung der Himmelslichter ist relativ kompliziert was Aussagen zum Erscheinen dadurch recht schwierig macht.
Die Dauer des Lichtertanzes variiert tatsächlich von wenigen Minuten bis zu mehreren Stunden.
Ja! Nordlichter kann man grundsätzlich zu jeder Mondphase sehen, jedoch bei Vollmond nur die stärkeren, da der Mond Helligkeit abgibt und schwächere Lichter somit evtl. "verschlucken" kann. Hat man aber das Glück, dass starke Nordlichter vorhanden sind ergibt sich natürlich eine traumhafte Kombination aus Vollmond und Nordlichtern.
Polarlichter haben viele verschiedene Farben und sind manchmal sogar mehrfarbig. Am häufigsten werden (gelb)grüne Polarlichter beobachtet, es gibt aber auch rotes Licht, violettes bis blaues Licht, Orange und Magenta. Die verschiedenen Farben haben auch eine wissenschaftliche Ursache. Die unterschiedlich hohe Energie der Sonnenwinde führt dazu, dass verschiedene Gasatome angeregt werden. Diese wiederum leuchten in unterschiedlichen Farben. Gelbe und grüne Polarlichter entstehen durch Sauerstoffatome in niedrigen Höhen. Seltener sind sie in Blau und Lila eingefärbt. Ursache hierfür sind Stickstoffatome Auch in der Form gibt es einige Varianten der Himmelslichter, man findet Nordlichter die aussehen wie wehende Vorhänge, ruhige Polarlichtbögen, bewegliche Bänder in Form von Schleifen, Spiralen oder Wellen. Außerdem Schleier, Strahlen oder Nebelschwaden und die spektakulären "Coronas" - ein beindruckender Lichterkranz der sich über den gesamten Nachhimmel erstrecken kann.
Um Nordlichter sehen zu können benötigen Sie kein spezielles Equipment, das bloße Auge reicht aus. Weder Fernglas noch Teleskope sind hilfreich oder nötig.
Um Nordlichter zu fotografieren benötigen Sie jedoch eine passende Kamera, gutes Zubehör und jede Menge Film oder Speicherplatz. Außerdem Geduld, gute warme Kleidung und natürlich das berühmte Quentchen Glück. :-)
Wenn Sie es mit einem Naturphänomen, wie den Nordlichtern aufnehmen, welches von so vielen Faktoren beeinflusst wird, benötigen Sie in jedem Fall einen gewissen sportlichen Ehrgeiz. Lassen Sie sich nicht entmutigen, auch wenn Ihnen am Anfang einige Mißgeschicke widerfahren. Nordlichter zu fotografieren ist ein faszinierendes Hobby, welches Hingabe, Ausdauer und eine gute Ausrüstung erfordert, aber Vorsicht, es besteht Suchtgefahr.
Grundsätzlich sollten Sie es einfach ausprobieren, manches Foto muss gar nicht perfekt sein, allein das Nordlicht selbst und seine Farben können Sie mit der Aufnahme glücklich machen und bei Freunden Bewunderung und Interesse hervorrufen. Das Besondere an den Nordlichtern ist, das jedes einzelne einzigartig und individuell ist und sich ständig verändert somit ist auch jedes Foto einzigartig und kann nicht wiederholt werden.
Eine prima Möglichkeit sein Können hier etwas zu erweitern bieten Fotoreisen oder Fotosafaris in Begleitung eines professionellen Fotografen, der Sie unterstützt und viele gute Tipps rund um die Nordlichtfotografie gibt, Beispiele finden Sie hier: Geführte Nordlichtreise mit Klaus-Peter Kappest und Fotoreise mit Thomas Kast.
Grundsätzlich sind die sternenklaren Nächte im Winter, in denen Nordlichter am häufigsten zu sehen sind, meist auch ziemlich kalt. Eine perfekte Alternative bietet dann eine Übernachtung in einem sogenannten Glasiglu. Hier besteht das Dach oder die gesamte Fensterfront aus Glas und die Scheiben sind beheizt, so dass Sie die Lichtershow vom warmen Bett aus geniessen können, Luxus und Romantik pur. Hier finden Sie Reisen mit Übernachtung im Glasiglu.
Einige Hotels z.B. in Luosto bieten sogenannte Nordlichtpager an, welche vibrieren wenn sich das Nordlicht am Himmel zeigt, dann heißt es schnell sein. Hotels die den Nordlichtalarm anbieten finden Sie z.B. hier: Aurora Nordlichtclub Luosto
Eine Nordlichtvorhersage für die Region Oulu finden Sie hier.
Auf der Seite des finnischen meterologischen Instituts:"Auroras now" können Sie sich kostenlos für e-Mail Benachrichtigungen anmelden. Link zur Anmeldung
Eine Polarlicht Prognose gibt auch die Seite Space Wather Live.com
Eine der besten Apps ist sicherlich "My Aurora Forecast" es gibt diese App fürs Apple iPhone sowie für alle anderen Anbieter .
Die neue Ylläs Aurora App zeigt Ihnen den Ort. Die Ylläs Aurora App steht zum 2,99€ Download für Android-Geräte in Google Play bereit, für Windows Geräte im Windows Phone Store und für iPhones im App Store. Die App basiert auf sozialen Medien, alle Nutzer der App erhalten eine Nachricht, sobald jemand ein Nordlicht meldet. Die App lokalisiert den Versender sowie den Empfänger. Die Sichtung der Nordlichter kann nur von Ylläs aus versendet werden, empfangen aber überall.
Die App Hello Aurora wurde von zwei Isländern entwickelt und soll Polarlichter am eigenen Standort anzeigen.
Für die Region Pyhä/ Luosto gibt es ebenfalls eine eigene Nordlicht-App, namens Aurora Alert Pyhä. Das Besondere an dieser App, die wir Ihnen für die Region Pyhä-Luosto empfehlen, ist, dass die Informationen lokal aus der Region stammen und in Echtzeit zwischen September und März (der Nordlicht-Hochsaison) Daten sendet und Sie bei hoher Wahrscheinlichkeit der Polarlichtsichtung benachrichtigt.
Nordlichter haben weder einen Nutzen, noch sind Sie schädlich für uns. Nordlichter sind einfach eine wunderbare Lichtshow der Natur und noch dazu kostenlos für die Menschen die im nördlichen Europa leben. Wissenschaftler sind aber nach wie vor dabei dieses Phänomen weiter zu erforschen und mehr Informationen über den Solarwind zu sammeln z.B. wie er die Erdatmosphäre beeinflusst, oder auch wie die Energie der Nordlichter vielleicht sogar für sinnvolle Zwecke genutzt werden kann.
Es ranken sich viele schöne und auch gruselige Geschichten und Mythen rund um das Polarlicht. Jedes Volk hatte eine andere Erklärung für das Himmelsphänomen.
Die Eskimos hatten nicht generell Angst vor den Nordlichtern aber in einigen Regionen trugen die Einheimischen trotzdem zur Sicherheit immer ein Messer bei sich. Der finnische Name des Nordlichts ist "revontulet" das bedeutet "Fuchsfeuer". Der Name geht zurück auf ein altes Märchen über den arktischen Fuchs, der mit seinem pinselartigen Schwanz den Schnee in Richtung Himmel "sprüht" und somit die Nordlichter in den Himmel "zaubert".
Die Inuit wiederum glauben, dass die Nordlichter von den Seelen der Toten erzeugt werden, die im Himmel mit einem Walrossschädel Fußball spielen. Kurioserweise ist Fußball tatsächlich auch das Lieblingsspiel der Inuit.
Auch die Indianer glaubten, dass es sich um die Seelen der Toten handelt, die keine Ruhe finden und am Himmel "umhergeistern".