Bunt, laut und doch so still. Wie in einigen finnischen Städten erkennt man auch an den finnischen Ostertraditionen einige westliche und östliche Einflüsse.
Um dem Frühling etwas auf die Sprünge zu helfen, pflanzen die Kinder bereits Wochen vor den Feiertagen Ostergras in Schalen und stellen diese aufs Fensterbrett. Am Palmsonntag, dem Sonntag vor Ostern beginnt die sogenannte Stille Woche in Finnland. An diesem Tag besucht man Freunde und Verwandte. Zur Begrüßung gibt es eine Weidenrute, die Ihren Ursprung in der Bibel hat.
Früher war der Glaube in Finnland weit verbreitet, dass zwischen Karfreitag und Ostermontag die Osterhexen durchs Land fliegen und Unheil mit sich bringen. In einigen Regionen in Westfinnland ist es ebenso wie bei uns Tradition, ein großes Osterfeuer zu entzünden, um die furchteinflößenden Osterhexen zu vertreiben. Im Laufe der Zeit hat sich die Osterhexe von der Gehilfin des Teufels zu einer zahmen Märchenfigur und somit zu einem weiteren Finnischen Osterbrauch entwickelt. So ziehen zur Osterzeit viele als Hexen und Zauberer verkleidete Kinder mit Kopftüchern, Ruten und langen Nasen durchs Land. Sie ziehen von Haus zu Haus und drohen mit Rutenschlagreimen. Um von den Osterhexen verschont zu bleiben, wird empfohlen, sich im Voraus mit ausreichend Süßigkeiten zu wappnen. Die Finnische Osterhexe ist vergleichbar mit dem Deutschen Osterhasen als Ostersymbol.
Das Bemalen von Ostereiern gehört in Finnland genauso wie bei uns zu den typischen Ostertraditionen.
Als Hauptgericht kommt bei finnischen Familien am Ostersonntag meist ein Lammbraten auf den Tisch. Ein traditionelles Dessert ist Mämmi, ein nicht besonders appetitlicher aussehender Brei aus Rogenmehl und Malz, welcher sich, speziell bei Kindern, trotz seiner Optik großer Beliebtheit erfreut, sofern er mit flüssiger Sahne und Zucker serviert wird. Früher galt der Brei vor allem als Proviant der Fastenzeit.